Backstage 2009
Im Jahr 2009 haben wir unsere Fotografen darum gebeten, auch hinter der Bühne einiges an Bildern zu machen. Diesen Einblick möchten wir unseren Besuchern an sich gar nicht vorenthalten, vor oder während einer Aufführung können wir aber natürlich leider niemanden hinter die Bühne lassen.
Dieser Bildbericht der Backstage-Geschehnisse beginnt mit einem Blick in die Maske und Garderobe, in der sich hier VOR dem Ansturm der Darsteller noch alles ordentlich aufgeräumt und sortiert darstellt. Die Garderobeneinrichtung besteht aus einfachen Stühlen, einer "Arbeitsplatte" an drei Seiten des Raumes und den offensichtlich großen Spiegelflächen nebst Beleuchtung. Ein Waschbecken steht für die kleine Wäsche nach den Aufführungen zur Verfügung - glücklicherweise, sonst würden wir noch mehr Kosmetiktücher verbrauchen als das so schon der Fall ist.
In der Regel ist die Stimmung beim Schminken dem fröhlichen Anlass angemessen heiter. Auch die Männer werden mit Lidstrich versehen, denn nur wenn man die Ränder von Augen und Mund deutlich sehen kann, erkennt das Publikum das Minenspiel ohne sich dafür groß anstrengen zu müssen.
Die eingesetze Wasserschminke (Fettschminke schmiert und gibt Pickel) wird mit einem Fixierspray versiegelt. Es gab mal den Spruch zu hören: "das Zeug schmeckt nicht, mach den Mund zu!"; seitdem sind Gesichtsausdrücke wie rechts im Bild häufiger geworden. Insgesamt wird mit einem dunklen Teint grundiert und dann mit ganz normalen Schminksachen etwas "Charakter" gezeichnet. Die Frisuren entstehen mit Haarspray, Gel und Lockenwicklern, Glätteisen und Co. - alles wie zuhause.
Das Bild links kennen Sie vermutlich, wenn Sie einmal eine Aufführung besucht haben: Auf der Suche nach einem Sitzplatz schweift der Blick quer durch den Saal und bleibt kurz hinten mittig an der Rückwand hängen. Dort befindet sich die abgebildete "Technik-Loge", ein kleiner Regieraum für Ton und Licht. Unsere Techniker stehen hier während der Generalprobe konzentriert auf die Bühne blickend hinter ihrem Glasverschlag, die Türen sind in der Regel während der Aufführungen geschlossen.
Da Sie als unsere Besucher vermutlich eher selten in den Technik-Regieraum hinein schauen, hat unser Fotograf das für Sie getan: Die Technik-Loge aus der Nähe sehen Sie hier rechts.
Einen besonderen Blick "hinter die Kulissen" bekommen Sie im letzten Bild der Technik-Loge: Den beiden Technikern zeigt sich die Bühne von ihrem Arbeitsplatz aus in etwa so wie auf dem Foto links. Linkerhand befindet sich der Licht-Bedienplatz mit Monitor zur Darstellung der aktuellen Stimmung, rechterhand das Tonpult - hier leider nicht mehr im Bild. Die Kamera befand sich in etwa in Kopfhöhe des Beleuchters, und auch der Blickwinkel kommt im Vergleich zum menschlichen Auge ungefähr hin. Nicht hin kommt die Farbe; das warme Licht der Aula wird vom menschlichen Auge natürlich weniger orange erkannt; da das Foto so aber eine tolle Stimmung mitbringt, haben wir es nicht weiter bearbeitet.
Die Techniker haben einen guten Blick auf das Geschehen auf der Bühne - ganz im Gegensatz zu den Darstellern. Diese sitzen hinter dem 2,80m hohen Bühnenbild und bekommen von dem, was sich auf der Bühne tut, quasi nichts mit. Aus diesem Grund bauen wir Kamera-Equipment auf, dessen Bilder hinter die Bühne transportiert werden. Wir wechselten mehrfach zwischen dem Einsatz von Kabel- und Funkverbindungen, die mehrjährige Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass der Einsatz der Kabelstrecke deutlich stabiler und fehlertoleranter läuft als die Verwendung von 2,4GHz-Übertragern günstiger Bauart.
Rechts im Bild sehen Sie zwei Herren, die sich mit dem Aufbau eben dieser Technik beschäftigen.
Wenn der Vorhang sich geöffnet hat, treten die Darsteller auf die Bühne. Ein Teil unseres langjährigen Publikums weiß: Man sieht von der Bühne aus quasi nichts vom Publikum, schaut man doch in nicht weniger als sechs Vorbühnenscheinwerfer - und alles andere, was noch so leuchtet. Wir haben versucht, einen ungefähren Eindruck fotografisch festzuhalten und zeigen Ihnen diesen hier gern. Auf dem Bild links sehen Sie den Blick in den Zuschauerraum bei voller Belechtung. Seien Sie also bei einem Besuch unserer Vorstellungen unbesorgt: Sie können uns beobachten, wenigstens unsere Darsteller Sie jedoch nicht.
Spaß bei Seite; nachdem Sie nun einen Eindruck haben, was der Darsteller auf der Bühne sehen kann (im Wesentlichen nicht mehr als die Bühne), möchten wir Ihnen weitere vermutlich eher unbekannte Einblicke geben. Im gezeigten Bühnenbild befand sich aus Sicht des Zuschauers links ein Fenster. Durch dieses konnte unser Publikum nur den schwarzen Bühnenhintergrund bzw. den schwarzen Vorhang sehen - unsere Darsteller sahen das, was Sie auf dem Bild rechts erkennen.
Ein weiterer für unser Publikum nicht besonders alltäglicher Blick ist der aus dem Souffleusenkasten: Stark eingeschränkt im Blickfeld und von schallschluckenden Schaumstoff-Pickeln umgeben, sitzt unsere Souffleuse hier und sieht kaum höher als das Bühnenbild und vorrangig den Bühnenboden. Trotzdem schafft sie es in bewundernswerter Weise immer wieder, die Darsteller zu unterstützen und dem Geschehen auf der Bühne auch bei heftigen Textsprüngen zu folgen.
In umgekehrter Blickrichtung, also von der Bühne auf die Souffleuse, zeigt sich deutlich, dass auch das Blickfenster für die Schauspieler auf ihre unterstützende Hilfe recht klein ist. Daher sind wir für dieses Foto ein wenig näher ran gegangen als das der Darsteller in der Regel tut. Als kleine Anekdote sei erwähnt, dass wir vor vielen Jahren eine sehr leise Souffleuse hatten, weswegen ein Darsteller mit einem fröhlichen Kniefall direkt vorm Souffleusenkasten während einer Aufführung mit seinem "Was? Ich hör Dich nicht, Du bist so leise!" für Lacher und Applaus im Publikum sorgte.
Hinter dem Bühnenbild gibt es mal viel, mal weniger Platz für die Darsteller. Umziehen, Nachschminken, Haare stecken und Co. sind hier übliche und regelmäßige Tätigkeiten. Links zeigen sich Regisseurin und Maskenbildnerin Iris mit den Darstellerinnen Katharina und Sabrina beim Umziehen während eines kurze Vorhangs.
Ansonsten warten alle Darsteller normalerweise hinter dem letzten Vorhang auf ihren Einsatz. Dort sitzt das "Rudel" aller Darsteller und Hintergrund-Helfer auf einen Fernseher schauend und harrt des Einsatzes der da komme. Auf diesem Monitor ist übrigens das Bild der oben schon erwähnten Kamera zu sehen, allerdings zeigen wir es tonlos, denn insgesamt schallt noch ausreichend Sprache und Geräusch nach hinten.
Die Fotos auf dieser Seite entstanden während der Generalprobe. Familienangehörige und einige wenige Freunde der Darsteller wohnen dieser regelmäßig bei, schließlich unterstützen sie uns auch während der Aufführungen durch das Mitbringen von Naschereien, Knuddeleinheiten, Daumendrücken, Vorhänge ziehen, Karten abreißen, Dekoration aufbauen und so weiter. In der Pause der Generalprobe (ja, auch diese wird bei uns geprobt) gibt es dann meist eine kleine kurze Feedback-Runde irgendwo, im Jahr 2009 offenkundig mitten im Saal.
Damit sei diese Seite auch schon zuende. Im Jahr 2011 entstand sie, zwei Jahre nachdem die Fotos im Kasten waren. Auf anderen Seiten finden Sie schon multimediale Inhalte in Form kurzer Videos; uns schwebt vor, auch über die Hintergrund-Arbeit eine Art "Making of" oder eine Kurz-Reportage zu machen. Wie schon anderswo geschrieben, heißt es aber: Alles zu seiner Zeit und erst die wichtigen Dinge. Wenn Sie als die Besucher unserer Webseiten Fragen haben, stellen Sie die gerne per E-Mail, vielleicht ist Ihre Frage dann genau die, die uns als Anregung für mehr gefehlt hat!