Licht
In der Aula des Kreisgymnasiums Herzberg steht uns eine im Jahr 2006/2007 unter unserer Mithilfe und -planung renovierte Lichtanlage zur Verfügung. Die bisherige, komplett analoge Anlage wurde auf eine digitale Steuerung (DMX-512) umgestellt; auch wurde ein großer Teil der in die Jahre gekommenen Scheinwerfer renoviert oder ersetzt. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, zwei motorisch verstellbare Scheinwerfer zu nutzen. Ebenfalls neu sind vier Farbwechsler mit je zehn Farben (gelb, rot, blau, grün in je zwei Tönen, farblos, Sonderfarbe) in den Vorbühnenscheinwerfern. Motorverstellung und Farbwechsler können vom neuen Lichtpult aus gesteuert und in Stimmungen programmiert werden. Diese - bisher unmögliche - Programmierung erleichtert die Nutzung der umfangreicher gewordenen Möglichkeiten immens, da die zur Bedienung des alten Pults notwendigen athletischen Verrenkungen durch eine durchdachte Programmierung der Anlage ersetzt werden können.
Aus verschiedenen Gründen (vorwiegend auf Grund unseres umfangreichen Bühnenbilds) stoßen wir immer mal wieder an die Grenzen der vorhandenen Anlage und haben uns mittlerweile etwas zusätzliches Material zusammengekauft. Mit diesem Material (Theater-Scheinwerfer, Farbfilterfolien, Dimmerpacks, Nebelmaschine, Stroboskop-Blitzer) ist es uns möglich, die Bühne flexibler und akzentuierter zu beleuchten, die Eingangshalle etwas "theatralischer" zu gestalten und die entsprechenden Effekte (Nebel, Blitz) auf die Bühne zu bringen. Besonders Stimmungsbeleuchtung (farbige Lichtinseln im Hintergrund) oder die Ausleuchtung von "Himmel und Außen" hinter Fenstern, Fluren oder Treppenaufgängen wären ohne flexibel stellbare Leuchten nicht machbar.
Ton
Die Aula bietet seit der Renovierung auch eine fest verbaute Beschallungsanlage. Bis zu vier Saal-Lautsprecher (zwei rechts, zwei links) für Musik oder Ton-Effekte werden über Verstärker per Computer mit Ton versorgt. Weiterhin gibt es ein 16x+4x-Multicore-Kabel zwischen dem Techniker-Arbeitsplatz und der Bühne, so dass Ton-Effekte auch noch über Aktivboxen auf, vor, hinter oder unter der Bühne zugespielt werden können. Am PC werden bereits im Vorfeld alle nötigen Soundeffekte er- und bearbeitet und dann in der Software "Show Cue System" (www.showcuesystem.com) zu einer Liste von Einsätzen zusammengestellt. Am Aufführungsabend ist dann auch hier meist nur noch ein Tastendruck zum richtigen Zeitpunkt nötig.
Nach einigen Erfahrungen mit selbst geschriebenen Programmen, die im Funktionsumfang nicht ausreichend und in der Pflege zu aufwändig waren, wurde nach einiger Recherche die oben genannte, kommerzielle Software gewählt, weil der Funktionsumfang ausreichend groß und der Preis günstig erschienen.
Inzwischen haben wir die Lizenz auf "Professional" erweitert, weil unsere Stücke die Limits der "kleineren" Lizenzen gesprengt haben. Die neuen Möglichkeiten, die mit der größeren Lizenz dazu gekommen sind, werden hoffentlich in weiteren Stücken zu gutem Einsatz kommen; bei "Jerry ist tot" hat sich die Anschaffung bereits durchaus gelohnt. Im Hinterkopf haben wir außerdem, dass die Software auch in der Lage ist, externe Geräte zu steuern - so könnte man langfristig darüber nachdenken, auch das Lichtpult respektive die Beleuchtungsänderungen mit in das SCS zu integrieren.
Die Schauspieler selber sprechen übrigens unverstärkt, da die Akustik in der Aula sehr gut und der Wunsch nach (schnurlosen) Mikrofonen an sich nicht vorhanden ist.
Arbeitsplatz
Die Techniker hielten sich während der Aufführungen lange Jahre etwa drei Meter oberhalb der Bühne auf. Dort befindet sich eine Arbeitsbühne mit dem alten Steuerpult und etwas Platz für einen Tisch und ein kleines Mischpult. Im Zuge der Renovierung 2006/2007 wurde ein "Regieraum" am hinteren Ende des Saals geschaffen, der eine klare Sicht auf die Bühne ermöglicht und Platz bietet für Licht- und Tonpult. Einges an Ablagefläche, neue Bürostühle und kleine LED-Schwanenhalsleuchten schaffen dabei eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Die Glasscheibe, die den Arbeitsplatz umgibt, lässt dabei genug Raumklang durch, dass die Techniker ohne technische Hilfsmittel mitbekommen, was jemand sagt - schottet aber im Gegenzug ausreichend nach außen hin ab, so dass man sich flüsternd direkt oder auch per Funk zum Beispiel mit Personen hinter der Bühne unterhalten und abstimmen kann.
Kommunikation
Nicht erst seitdem die Techniker nicht mehr hinter der Bühne sitzen, verfügen wir über mehrere PMR-Funkgeräte. Diese erleichtern es uns deutlich, vor und während der Aufführungen alle notwendigen Absprachen zu treffen oder kurze Kommandos ("Bühne klar.", "Darsteller bereit.", "Es geht los - Vorhang auf!") vom Publikum relativ unbemerkt weiter zu geben.
Wir haben dahingehend sehr gute Erfahrungen mit den Geräten vom Typ Kenwood TK-3101 bzw. Albrecht Tectalk (nicht mehr erhältlich in der Outdoor-Variante) gemacht. Auch ein Tischgerät (Alan base 446) haben wir in zeitweisem Gebrauch. Die tragbaren Geräte sind jedoch die wichtigsten geblieben, und wir möchten an dieser Stelle jede Theatergruppe motivieren, die Kommunikation per Funk wenigstens für die "wichtigsten" Personen des Backstage-Bereichs einmal auszuprobieren.
Bei der Arbeit
Die beiden hier veröffentlichten recht seltenen Bilder zeigen unser Technik-Team bei der Arbeit am neuen Arbeitsplatz ganz hinten im Saal.